… meist gut versteckte Löcher und deren Bedeutung

Bei einer Motorkontrolle stößt man auf folgenden Punkt in der Checkliste:

Das ist einer der Punkte, wo dann die Sucherei beginnt, weil man die Bohrungen noch nie gesehen hat …

Eigentlich sind die Leckagebohrungen garnicht so schwer zu finden. Sie befinden sich unten am Motor, wo die Wasserschläuche zu den Zylindern 1 und 2 am Wasserpumpengehäuse angeschlossen sind. Das Wasserpumpengehäuse ist auf dem Zündergehäuse montiert.
Das Problem ist nur, dass darunter meist der Schalldämpfer sitzt und so die Sicht stark behindert.

Hier der Querschnitt durch die Wasserpumpe
mit folgenden Bauteilen

1. Wasserpumpenwelle
2. Wellendichtring
3. Gleitringdichtung
4. Pumpenflügel

Zwischen den Zahlen 2 und 3 befindet sich die Leckagebohrung.
Mit hellroten und hellblauen Punkten ist hier ein Flüssigkeitsaustritt dargestellt.

eine der Bohrungen
Schön zu sehen ist im Bereich oben rechts die grüne Wasserpumpendichtung und weiter im Hintergrund der Motorträger.

Kühlwasseraustritt aus der Leckagebohrung

Stellt man an der Leckagebohrung nun einen Ölaustritt fest, ist der Wellendichtring defekt, der das Motoröl bei der Wasserpumpenwelle abdichten soll.
Tritt hier, wie auf dem letzten Bild zu sehen, Kühlflüssigkeit aus, ist die Gleitringdichtung defekt.
Dabei handelt es sich um zwei Keramik-Ringe, die federbelastet aufeinander gleiten und so das Kühlwasser im Kühlkreislauf halten.
In beiden Fällen ist das Zündergehäuse zu demontieren und von einem Fachmann¹⁾ instandzusetzen.

Eine Randbemerkung: Kühlmittel soll ja, wie man vielleicht schon gehört hat, auch eine Schmierfähigkeit haben.
Die ist genau für die Gleitringdichtung erforderlich.